Der Körper benötigt für den Stoffwechsel Insulin, ein Hormon welches in den ß-Zellen der Langerhansschen Inseln der Bauchspeicheldrüse gebildet wird. Bei Menschen mit Diabetes mellitus ist diese Funktion gestört oder nicht mehr vorhanden. Aus diesem Grund muss dem Körper Insulin zugeführt werden oder es werden Anti-Diabetika, Tabletten zur Unterstützung der Insulinfunktion, eingenommen. Welche Therapie angewandt wird, hängt in erster Linie vom Erkrankungstyp ab. Bei dem stark verbreiteten Typ-2-Diabetes (früher oft als "Altersdiabetes" bezeichnet) wird meist mit einer Therapie mit Tabletten begonnen. Wenn die Eigenproduktion des Insulins jedoch im Verlauf nachlässt, wird mit sogenannten GLP-1 Mimetika oder Insulin behandelt, welche gespritzt werden müssen. Bei Typ-1-Diabetes hingegen (früher als "Jugenddiabetes" bezeichnet) wird sofort mit einer Insulin-Therapie begonnen, da die Eigenproduktion des Insulins nicht mehr vorhanden ist. Die Ursache ist meist in einer Autoimmunreaktion zu finden, einer Zerstörung der Insulin produzierenden ß-Zellen durch das eigene Immunsystem.
Diabetes in Zahlen
Um zu verdeutlichen, dass Diabetes kein Problem einer Minderheit, sondern eine stark verbreitete Krankheit ist, hier einige Zahlen aus verschiedenen Quellen:
- weltweit sind über 250 Millionen Menschen betroffen
- alle 10 Sekunden erkranken 2 Menschen an Diabetes mellitus
- alle 10 Sekunden stirbt ein Mensch an den Folgen des Diabetes
- alle 10 Sekunden wir einem Menschen ein Bein oder Arm auf Grund der Folgen amputiert
- 500.000 Kinder unter 15 Jahren sind betroffen von Typ-1 Diabetes
- jeden Tag erkranken 200 Kinder an Diabetes Typ-1
- 70% des Insulins stehen 16% der Weltbevölkerung zur Verfügung
- bis 2030 wird es über 300 Millionen Diabetiker weltweit geben
- ca. 8 Millionen Menschen in Deutschland sind von Diabetes mellitus betroffen
- davon müssen sich 1,6 Millionen täglich Insulin injizieren
- die Dunkelziffer von nicht erkannten Diabetikern ist sehr hoch
- in Deutschland, Österreich und der Schweiz erkranken täglich 5-6 Kinder und Jugendliche an Diabetes mellitus Typ-1